Zeig Dich! Das Problem mit der Sichtbarkeit

Sichtbarkeit (in sozialen Netzwerken). Sich zeigen. Begriffe, bei denen einige lässig abwinken und andere Unwohlsein verspüren. Sie kehren diesem Thema dann lieber gleich den Rücken. „Nichts für mich!“. Aber muss das sein? Vermutlich nicht. Denn es liegt viel Potential im Wort „Sichtbarkeit“, wenn man es sich etwas genauer vorknöpft.

Wie meinen? Ich werde ein bisschen ausholen. Am Ende dieses Blogartikels wird sich der Kreis schließen. Zum Business, zum Coaching und zum Rollenspiel.

Frau versteckt sich zwischen Büchern
Picture by AlexNazaruk @Depositphotos

Warum erzeugt „sich zeigen“ im Außen bei vielen Menschen Stress?

 

Und das Problem mit der Sichtbarkeit ist dabei bei Weitem nicht auf den Bereich „Sichtbarkeit in sozialen Medien“ beschränkt, auch wenn das wahrscheinlich die erste Assoziation bei dem Begriff ist. Denn Sichtbarkeit ist im Grunde alles was uns und unsere Außenwelt verbindet. Für Menschen mit eigenem Business ist es zudem unumgänglich und soziale Netzwerke bieten nun mal schlichtweg DAS Potential, sein „Produkt“ zu vermarkten.

Sichtbarkeit, zumindest auf Social Media, ist oft mit einer bestimmten Vorstellung verbunden, jedenfalls bei all denjenigen, die damit struggeln. Bedeutet: Perfekte Content- Strategien, perfektes Verhältnis zwischen Stories, Reels, Anzahl von Beiträgen pro Woche, perfekte Uhrzeit zum posten… und und und. Und dann noch das Branding beachten, Alleinstellungsmerkmal finden und in die Welt bringen und wenn man dann endlich die scheinbar perfekte Strategie umgesetzt hat, dann macht einem der ständig wechselnder Algorithmus einen Strich durch die Rechnung. Die Instagram- Likes bleiben aus.

Oder wir bekommen Druck, wenn wir die Strategien nicht kontinuierlich umsetzen können, weil uns ganz einfach das Leben dazwischenfunkt. Weil wir Individuen sind, mit einem Leben um uns herum. Und dabei wissen wir doch, dass Kontinuität wichtig ist. Dann kommt Stress auf, wenn es anders läuft, wenn wir wieder nichts geschafft haben,weil die Kinder krank sind, weil wir keine Lust hatten etwas zu kreieren, nicht kreativ waren (bin ich faul? Zu faul für mein Business? Aber ich wollte das doch.). Schreibblockaden  kommen hoch und

Glaubenssätze und wenn wir nicht aufpassen, finden wir uns in einer Negativspirale, einer Denkschleife wieder, in der alles infrage gestellt wird. „Ich wusste doch, dass ich das nicht kann.“, „Ich kann kein Social Media, also kann ich auch kein (Online-) Business betreiben.“, „Schnapsidee!“. „Ich bin zu doof.“

 

Um den Traum vom Business aber nicht gleich ganz zu begraben, suchen wir nach dem Strohhalm, nach den neusten Social Media-Trends, buchen vielleicht Kurse…, noch mehr Stress ist die Folge.

An dieser Stelle sei gesagt, dass ich ein Fan von Kursen bin! Ein Fan von „sich Hilfe holen!“ Auf jeden Fall! Mach das! Kurse können eine super Ergänzung sein, roter Faden und Strukturgeber. Nur wenn wir zu sehr an den Inhalten festhalten, dann kommt es schnell zum „hustle,hustle“-Zustand, zum gefürchteten „Hinterherrennen“. Mir fällt dabei das Bild vom Pferd ein, das der vor sich angebundenen Karotte hinterherrennt. Kennst du das? Es ist dann letztlich eine Suche im Außen, die anstrengend und zermürbend sein kann. Und zu oft bleibt auf der Strecke zu hinterfragen, was uns denn da eigentlich so stört an der Sichtbarkeit und daran, dass es „nicht klappt“. Und überhaupt: Was bedeutet eigentlich „Es klappt/es klappt nicht“. Wer oder was legt das fest? Es macht vielleicht Sinn, auch hier mal zu schauen, was deine Überzeugung dazu ist.

Sichtbarkeit als Chance

Man kann es nämlich auch als Chance sehen, das Problem mit der Sichtbarkeit. Und davon bin ich ein großer Freund.

Als Chance, sich selbst und sein Business nochmal genau unter die Lupe zu nehmen. Sich mit seinen eigenen Werten zu befassen: „WER BIN ICH WIRKLICH?“. Entspricht das, was ich hier von mir zeige wirklich mir selbst und meiner Überzeugung, kann ich wirklich von MIR sprechen oder ist es eher „nachgemacht“, „rechtgemacht“ oder was auch immer. Oder anders formuliert: Bin ich im Außen oder bei mir im Innen? Bin ich authentisch?

Glaub mir, dieser Unterschied sorgt dafür, dass wir ein anderes Gefühl an unseren Körper weitergeben (Körper, Geist und Seele ist nämlich nicht nur so ein Sprichwort ; )). Und das wiederum wird dazu führen, dass wir uns anders, bzw. stärker zeigen, wie wir selbst sind, dass wir vielleicht anders rüberkommen in unserer Außenwirkung, eine andere Ausstrahlung (Energie) entwickeln und diese entsprechend empfangen (Das mag jetzt vielleicht etwas esotherisch klingen, ist aber im Grunde physikalisches Gesetz- das mit der Energie. Und das macht es mir persönlich ja sehr sympathisch).

Und ja, das alles kann im schlimmsten, aber eher im besten Fall bedeuten, dass der Prozess mit persönlicher Weiterentwicklung einhergeht, mit Veränderung. Und dass wir an Schichten kratzen, die etwas schmerzen, die aber angesehen werden möchten und sollten. Weshalb? Um authentisch sichtbar sein zu können und um uns und unser Business ehrlich zu repräsentieren.

Am Ende wird es dadurch nebensächlicher werden, ob und in welchem
Umfang die Instagram- Likes kommen. Wir werden unseren Fokus davon
abwenden. Es wird weniger wichtig, in welchem Umfang der Algorithmus
etwas ausspielt. Bzw. wird uns das nicht mehr so tief ärgern.

Wir werden weniger im Tun- und Leisten- Modus sein und ein Grundvertrauen entwickeln, dass alles genau so richtig ist für uns. Das wiederum bringt Entspannung, Erleichterung und in Folge dessen garantiert wieder mehr Lust, Infos und Input über die neusten Social
Media-Kniffe einzuholen. In gesunden Dosen, versteht sich.

Und was gehört noch dazu zum authentisch sein? Die Annahme unserer Individualität. Unserer Einzigartigkeit. Nicht jeder passt in das Korsett ala: „Poste das und zwar dann und zwar so!“ Es gibt sehr, sehr viele äußere und innere Faktoren, die individuell in unserem Leben wirken und dafür sorgen, dass wir bestimmte Dinge vielleicht gerade gar nicht anwenden können oder nie anwenden brauchen…., ganz einfach, weil sie nicht auf uns zutreffen, nicht auf dich oder deine aktuelle Lebenssituation zutreffen. Nicht auf deine momentane, mentale Verfassung. Erlauben wir uns also auch nicht zuzuhören, was an Ratschlägen aus der Kategorie „So macht man das“ ankommt. Sonst laufen wir Gefahr hinterher zu rennen und das ist in den seltensten Fällen von Erfolg gekrönt. Und überhaupt: Alles hat seine Zeit. Sich Zeit lassen ist erlaubt.

Gehe auch du Schritt für Schritt in deinem Tempo. Mit den Ressourcen, die du hast. Und am Ende kommt doch noch ein „praktischer Tipp“ meinerseits. Mach dir Gedanken darüber, was „deine“ Plattform sein kann. Welches Gefühl hast du, wenn du beispielsweise an LinkedIn, Instagram oder Facebook denkst. Und ja, auch hier gibt es wieder unzählige Experten, die dir sagen möchten, was die „beste“ Plattform ist oder noch besser, dass du am besten alles parallel tun solltest. Aber STOP! Was wäre, wenn du das gar nicht alles musst? Bist du zum Beispiel eher der visuelle Typ? Dann schonst du womöglich viel mehr Ressourcen, wenn du dich auf Instagram fokussierst, denn hier liegt das Hauptaugenmerk eindeutig auf „sehen“ und in dem was ich sehe, entscheiden, ob ich den Beitrag klicke oder weiter scrolle. Kurz: Visuelle Inhalte für hauptsächlich visuelle Menschentypen auf einer visuellen Plattform.

Klingt dir zu einfach?

Was, Wenn Du mehr von dem machen solltest, was deine Augen zum Strahlen bringt und trotzdem Erfolg haben kannst?

Ich bin überzeugt, dass das eigene Business mehr Leichtigkeit enthalten darf, mehr Spiel (Rollenspiel gefällig?) und dass das ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg ist. Wenn du mich und meine Arbeit schon ein bisschen kennst, dann weißt du das. Andernfalls hätte ich Rollenspiel nicht zu meinem Beruf gemacht.

Mach mehr von dem, was dir leicht fällt, was dir gut tut, was dir Spaß macht. Und probiere aus! Der Weg ist das Spiel.

Vielleicht möchtest du ja auch Unterstützung dabei haben, weil du merkst, dass dir diese Leichtigkeit abhanden kommt. Vielleicht ist Rollenspiel etwas für dich. Schau dich gern gern mal durch meine Angebote.

 

Wir stellen fest: Sichtbarkeit ist durchaus mehr als die richtige Content- Strategie. Ein Begriff, der tief gehen kann und der eine ebenso große Chance für unser Business und uns selbst birgt.

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