Uninspiriert? So bringst du die Kreativität auf Zack

Wie du bei totaler Leere im Kreativtopf von uninspiriert zu neuen Ideen und übersprudelnder Kreativität beim Schreiben kommen kannst. Wo finde ich also Inspirationen? Ich habe hier einmal ein paar Punkte gesammelt.

Uninspiriert? Kreativität

Geschichte oder Legenden.

Es gibt so viele verschiedene Legenden oder Märchen, aus denen ich hier und da Inspirationen ziehe. Eine komplett neue und niemals dagewesene Geschichte zu erfinden ist vermutlich schwierig bis unmöglich. Aber Elemente aus Bekanntem mit der eigenen Stimme und der eigenen Sicht zu etwas Neuem zusammenzufügen, das geht immer. Das mag auch ein Detail aus der lokalen Geschichte sein, die meine Aufmerksamkeit fesselt.

Mein Beispiel ist Kurfürst Max-Emmanuel mit seinem Schloss in Schleißheim. Was hatte ich einen Spaß durch das Schloss zu wandern und mir ein Bild von dieser Person zu machen, die anscheinend auf die vage Hoffnung hin Kaiser zu werden, einfach mal ein riesiges Schloss gebaut hat. Auch Details wie die Gemälde in den Zimmern lassen da ein interessantes Bild in meinem Kopf entstehen wie dieser Mensch wohl gewesen sein muss. Sehr von sich überzeugt nämlich und mit einem großen Mitteilungsdrang. Ein Saal ist allein seinen Siegen gewidmet, mit einer Art Schrank für die erbeuteten Fahnen. Was für eine Schande, dass der Arme ob dieser Heldentaten nicht zum Kaiser gewählt wurde – sondern irgendein so ein Emporkömmling, der vermutlich sogar weniger Fahnen erbeutet hat. Frechheit!

Träume

Sofern du dich an deine Träume erinnern kannst, versuche sie zumindest in Stichworten zu notieren. Es können auch wirklich winzige Fetzen ausreichen. Bei mir sind es meist Emotionen, an die ich mich stark erinnere. Verrücktester Traum bisher: ein Bekannter war ein Vampir und wir haben uns eine Verfolgungsjagd geliefert. In meinem Fall ist es weniger die Szene oder der Traum an sich, der mich da inspiriert, sondern das zugehörige Gefühl.

Meine allererste längere kollaborative Geschichte hat damals mit einem Traum begonnen. Gut, es war eine Geschichte von zwei Jugendlichen, geschrieben mit jugendlichen Protagonisten und vermutlich würde ich sie heute grässlich finden. Sie ist leider verloren, aber an den Traum (und ein paar Details aus der späteren Geschichte) erinnere ich mich noch. Und daran, dass sie in Kanada spielte. Tatsächlich ist das mit ein Grund, weshalb das einer meiner Traum-Reiseorte wurde. Die Reise war’s übrigens wert.

Zu Kanada kann ich sogar noch einen Traum ergänzen: ich habe das Haus von meinem Kumpel im Traum gesehen, bevor ich es in echt gesehen habe. Und ein Freund von ihm hat mich mit dem Auto hingefahren, wie in dem Traum, ohne dass ich das vorher wusste. Leicht gruselig, aber irgendwie auch cool.

Musik

Ich liebe es ja, mich durch die Lyrics zu lesen und die Stimmung eines Songs so richtig aufzusaugen. Beim Schreiben fällt mir auch manchmal auf, dass gerade ein passender Song läuft. Oder der Song formt die Szene ein bisschen mit.

Es gibt viele Songs, die Geschichten erzählen. Meine Favoriten sind da aktuell Loreena McKennitt (wenn auch zumeist düster) und Avantasia. Letzteres wollte ich mit Freunden mal verfilmen. Aber wie das so ist, kam das Leben dazwischen. Vielleicht wird das in 2025 noch was.

Hörst du Musik zum Schreiben?

Reisen

Andere Gegenden bieten so viele neue Eindrücke, dass sich da eigentlich immer etwas finden lässt. Die TARDIS Telefonzelle in Calgary? Ein lustiges Verwechselspiel mit Namen im Hotel? Ein paar ausgetretene Pfade im Park mitten in der Innenstadt, aber so abgelegen dass man sich vorkommt als wäre man allein? Ein Hinterhof mit Menschen die mit großen Plastiksäcken auf etwas warten? Ein altes Haus inmitten von Hochhäusern? All solche Dinge. Dafür muss ich nicht mal ins Ausland, eine andere Stadt reicht schon aus. Oder eine Gegend meiner Stadt, in der ich selten bin. Ich stelle mir manchmal vor ich sei ein Tourist und verstehe die Sprache nicht, das führt auch zu interessanten Ideen.

Richtig schlechte Geschichten

Hä? Ja, in mir weckt das oft das Bedürfnis es besser zu machen. Nicht dass ich dazu extra schlechte Literatur kaufen würde, aber manchmal wird mir etwas in die Timeline gespült wo ich denke „ist das Kunst oder kann das weg“. Ganz besonders bei romantischen *hust* Romanen ist so viel Schund unterwegs, das ist nicht mehr feierlich. Vor allem hat es so richtig, richtig schlechte Beschreibungen wo ich mich frage ob der Verbrecher dieser Zeilen jemals einen anderen Menschen zu Gesicht bekommen hat. (Ja, manchmal lese ich da rein. Und ja, manchmal bin ich zu neugierig…)

Im historischen Bereich gibt es auch einiges, wo die Geschichtsinteressierte in mir am liebsten schreiend davonlaufen möchte. Dabei habe ich nicht mal etwas gegen ein bisschen Glattbügeln bei geschichtlichen Dingen, genau wissen wir es ja eh nie. Aber wenn etwas unter „historisch“ vermarktet wird, dann sollte zumindest kein haarsträubender Unsinn drinstehen.

Mein all time Favorit ist allerdings „Ponyliteratur“. Bestimmt 90% der Autor*innen in dem Bereich hat gefühlt noch nie ein Pferd gesehen, schreibt aber für Kinder und Jugendliche Dinge zusammen, wo jedem*r Pferdehalter*in ganz flau wird. Bei alten Romanen ist das noch so halbwegs, naja, okay, da war die Forschung und die Lebensrealität einfach noch eine andere, aber wenn in modernen Geschichten einfach völliger Bullshit erzählt wird, wird mir doch komisch.

Wer sich also anspornen lässt, dass es auch besser geht, für den*die sind „richtig schlechte Geschichten“ sicherlich auch eine Inspirationsquelle.

Richtig gute Geschichten / Romane

„So will ich auch schreiben“ oder „boah, das Detail finde ich großartig“, das sind so die Dinge die mich inspirieren. Man mag über GRR Martin denken was man will, aber das Wie er schreibt (auf Englisch) hat mich sehr inspiriert und motiviert mein Englisch aufzupolieren. Jap, ich hab mit Game of Thrones mein Schulenglisch begonnen zu verbessern. Hint: es war nicht unbedingt leicht und lesen mit Wörterbuch nebendran ist vielleicht auch nicht jedermanns Sache. Aber es war es wert!

Brandon Sanderson ist so der zweite Mensch, der mich sehr inspiriert. Allein wegen der Komplexität der Welt(en) und dieser unglaublich süßen Details hier und da. Lazy grass anyone?

Mercedes Lackey fand ich auch großartig. Ich habe vor kurzem eine Serie (Talia, kennt die noch wer?) wiedergefunden, die ich als Jugendliche gelesen habe. Und ich finde sie immer noch gut. Ich glaube das war die erste Autorin mit Bettszenen, die ich je gelesen habe, und sie waren nicht peinlich oder entsetzlich 😉

Andere Menschen

Ja, es mag oberflächlich klingen, aber manchmal trifft man doch solche Menschen wo man sich denkt „whoa, das wäre jetzt echt Material für eine Geschichte“ oder „hey, die Person würde sich super als Seitenfigur machen, ich brauche noch unbedingt… die Barkeeperin / den Single mit einem Haufen Katzen…“. Vielleicht ist es auch nur ein spannendes Detail, wie die knallgelbe Bommelmütze oder der fusselige Bart oder die Art des Lächelns oder der Klang der Stimme.

Manchmal sind auch Situationen oder Gespräche mit anderen Menschen so surreal, dass ich mir denke, das würde mir keiner glauben wenn ich es schreibe. Das hindert mich aber nicht daran, ähnliche Situationen oder Gespräche durchaus mit einfließen zu lassen, wenn es gerade passt.

Fazit

Das ist jetzt nur eine kleine Sammlung der Dinge, aus denen ich Ideen zum Schreiben ziehe. Bei einem konkreten Schreibblock hilft das nur bedingt. Aber dazu habe ich in einem anderen Artikel bereits etwas geschrieben.

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